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I.Mannschaft – 1.Runde Kreispokal | So., 30.08.20 – 15.00 Uhr – SG Suhltal/Eltetal – ESV Gerstungen 3:4 n.V. (2:2)

Einzug in die zweite Pokalrunde!

Während die Hausherren das Spiel als „gutklassige“ Partie bezeichneten würde der Autor dieser Zeilen nicht ganz so weit gehen und eher von einem feinen Pokalfight sprechen.  Nicht immer schön, aber von beiden Seiten mit dem nötigen Einsatz und der nötigen Leidenschaft geführt die solche Spiele ausmachen. Am Ende mit dem Quäntchen mehr Glück auf Seiten des ESV.

Zum dritten mal in Folge hieß der Gegner zum Pflichtspielstart in die neue Spielzeit nun als SG Suhltal – diesmal im Pokal. Zwar kommen die Spiele schon länger nicht mehr an die Zuschauerzahlen und damit einher der Atmosphäre von vor vielen vielen Jahren heran, trotzdem bildeten über 150 Zuschauer erneut eine gute Kulisse auf dem Sportplatz in Oberellen.

Etwas überraschend führten die Hausherren nach etwas mehr als einer Viertelstunde bereits mit 2:0. Ex-Gerstunger Krauss (7.) und später der junge Köhler (16.) per satten und unhaltbaren Schuss ins obere Eck sorgten für die frühe Führung. Eine Art Wachrüttler für unser Team das nun auch besser ins Spiel fand und noch vor dem Halbzeitpfiff wieder ausgleichen konnte. Speziell am 2:2-Ausgleichstreffer durch Daniel Mayer (35.) ist die bärenstarke Vorarbeit von Dittman zu erwähnen der sich auf links mustergültig durchsetzte und den Ball in den Strafraum brachte. Zuvor war es Dittmann selber der den 1:2-Anschlusstreffer erzielte (26.).

Unverändert auch der zweite Durchgang. Beide Seiten legten sich ordentlich ins Zeug und so war es ein ständiges hin und her mit mal mehr, mal weniger guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Treffer sollten allerding keine mehr fallen und so hieß es bei nun einsetzendem Regen: Verlängerung!

Bereits in der ersten Hälfte dieser stellte unser Team die weichen nun eigentlich auf Sieg. Nach Joker-Treffern von Schurstein (94.) und Brix (102.) schien vermeintlich alles klar, doch wer das dachte hatte die Rechnung ohne die Moral der Hausherren gemacht. Wiederum der agile Kraus brachte Suhltal kurz nach erneuten Wiederanpfiff durch seinen 2:3-Anschlusstreffer wieder ran. Die restlichen Minuten waren nun feinster Pokalkrimi. Das Suhltal den erneuten Ausgleich trotz vielversprechender Möglichkeit(en) nicht mehr zu Stande brachte ist wohl eine Mischung aus dem eigenen Unvermögen in solchen Situationen, wie auch dem eingangs erwähnten nötigen Quäntchen Glück was unsere Jungs auf Ihrer Seite hatten und das Spiel schlussendlich nach kräftezerrenden 120-Minuten für sich entscheiden konnten.

  • Torfolge:
  • 1:0 (7.) F. Krauss
  • 2:0 (16.) L. Köhler
  • 2:1 (26.) M. Dittmann
  • 2:2 (35.) D. Mayer
  • 2:3 (94.) A. Schurstein
  • 2:4 (102.) S. Brix
  • 3:4 (107.) F. Krauss

Zuschauer: ca. 160

Presseschau zum Spiel:

Gerstunger Joker stechen
Fußball-Kreispokal: Vor großer Kulisse setzt sich der ESV in Oberellen knapp durch

Moritz Dittmann (re. im Laufduell mit Lars Lämmerhirt) wirbelte auf dem linken Flügel und brachte den ESV mit Tor und Assist zurück ins Spiel.  M. El Antaki

Oberellen Die erste Hauptrunde im Westthüringer Kreispokal bot am Wochenende ein paar Überraschungen, viele Schützenfeste und zehn dramatische Begegnungen, in denen nach 90 Minuten noch kein Sieger feststand.

Auch in Oberellen, wo mit den Ortsnachbarn SG Suhltal/Eltetal und dem ESV Gerstungen zwei alte Rivalen aufeinandertrafen, ging es in die Verlängerung. In der schlug das Pendel zu Gunsten der Gäste aus. Trainer Tobias Scholl hatte ein glückliches Händchen. Die eingewechselten Andy Schurstein (94.) und Sebastian Brix (102.) stellten auf 2:4. Zwar bäumte sich der Gastgeber nochmal auf, doch es gelang nur noch der 3:4-Anschluss durch Florian Krauß.

In den hektischen letzten Minuten, in denen es noch eine Rudelbildung gab, rettete sich der ESV auf Kosten einer gelb-roten Karte (Heidel) über die Zeit. „Alles in allem war es etwas glücklich. Suhltal hat uns mit seinen schnellen Stürmern ziemliche Probleme bereitet“, kommentierte Gerstungens Vereinschef Norbert Wimmel das hart erarbeitete Weiterkommen.

Zunächst gedachten Teams und die fast 200 Zuschauer in einer Schweigeminute dem plötzlich aus dem Leben gerissenen Matthias Stieglitz (Jahrgang 1957). „Stiech“, wie sie ihn in Fernbreitenbach nannten, war lange ein zuverlässiger Verteidiger der Suhltaler und nach seiner aktiven Laufbahn in verschiedenen Funktionen für den Verein ehrenamtlich tätig. Er starb bei einem tragischen Unfall.

Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Trap drückten die Gastgeber sofort aufs Tempo, attackierten bissig und provozierten schnell einen Fehler in der steif wirkenden ESV-Abwehr. Krauß nutzte die Chance zum 1:0 (7.). Ein blitzsauberer Konter führte zum 2:0, wobei Lukas Köhler den Ball sehenswert ins lange Eck nagelte (16.).

Dass Gerstungen zurückkam, dafür sorgte Youngster Moritz Dittmann. Der 17-Jährige, der einige Jahre im Nachwuchs von Rot-Weiß Erfurt spielte, traf platziert zum Anschluss (26.) und war in der 35. Minute erneut nicht zu stellen. Seine Eingabe drückte der Ex-Suhltaler Daniel Mayer über die Linie. Später schied der quirlige Dittmann leicht verletzt aus. In Hälfte zwei verflachte das Geschehen etwas.

In der Liga steigt das stets brisante Derby am 29. November wieder, dann allerdings in Gerstungen. Ansonsten bekommen es beide Mannschaften künftig in der Kreisliga durchweg mit bislang unbekannten Gegnern aus dem südlichen Wartburgkreis zu tun. Die neue Saison hat so noch mehr Fragezeichen als ohnehin schon aufgeworfen. Nur eines ahnen Wimmel und Eltetals Vorsitzender Helmut Radloff unisono: „Die Staffel 2 ist die stärkste von allen dreien.“

Quelle: Thüringer Allgemeine (Mike El Antaki) vom 01.09.2020